Wie entstehen eigentlich Trends?
Im Allgemein gibt es zwei Möglichkeiten, wie Trends entstehen: zum einen durch den Trickle-Down- und zum anderen durch den Bubble-Up-Effekt. Beim Trickle-Down-Effekt wird ein Look oder ein ganz bestimmtes Kleidungsstück durch beliebte Marken oder exklusive Modehäuser kreiert. Dieser Look wird von populären Bekleidungsketten, wie beispielsweise H&M oder Zara, kopiert und einer breiten Käuferschaft angeboten. So avanciert der jeweilige Look zum Trend. Typische Beispiele dafür sind
Taschen von Michael Kors
oder auch Balenciaga Sneaker. Der
Bubble-Up-Effekt funktioniert dagegen genau umgekehrt: Einflussreiche Modeketten orientieren sich an Stilen der Jugend- und Subkulturen. Mode aus beispielsweise der Gothic-, Punk- oder Skater-Szene wird plötzlich von der breiten Masse getragen, ohne dass dabei Lebenskonzepte oder Denkansätze übernommen werden.
Makro, mikro oder doch gleich mega: Welche Trendarten gibt es und wie lang dauern sie an?
Zu der Frage wie oft Trends in der Mode wiederkommen und wie lange sie andauern, gibt es viele Theorien. Manche Designer stellen Modezyklen fest, andere plädieren auf eine eher unregelmäßige Wiederbelebung der Stile. Wie lange ein Trend wirklich anhalten wird, ist generell schwer vorauszusagen. Fakt ist jedoch, dass Trends in der Mode nicht immer flüchtige Erscheinungen sind. Im Falle von Megatrends bleibt die Mode mehrere Jahrzehnte bestehen und hat sogar Einfluss auf ökonomische und mediale Bereiche. Megatrends haben Auswirkungen auf den Konsum und den Wertewandel. Sie sind globale Phänomene, müssen aber nicht überall gleich stark ausgeprägt sein. Einer der aufkommenden Megatrends unserer Zeit ist beispielsweise nachhaltige Mode.
Makro- und Mikrotrends sind Unterkategorien und zeitlich sowie von ihrer Wirkungsweise begrenzt. Bei den Mikrotrends geht es vor allem um bestimmte Produkte, die vorübergehend angesagt sind und dann schnell wieder verschwinden, wie z. B. Wickelkleider oder Slit Pants.
Heute gibt es durch allgegenwärtige Werbung, Globalisierung und Digitalisierung viele Wege, wie sich Trends etablieren können. Durch bekannte Designer, Influencer oder Modeblogger werden Stile populär. Doch auch Modehauptstädte bleiben durch Fashion Weeks, berühmte Desiger und Modehäuser als Trendquelle bestehen.
Wir haben unsere Expertin Linda Mata gefragt, wie genau die Modetrends der 2020er Jahre aussehen werden. Die Fashion Consultant ist bekennende Minimalistin und gibt Seminare zum Thema, wie Mode unser Leben beeinflusst. Sie verrät uns auch, welche Kleidungsstücke wir als zeitlose Klassiker unbedingt behalten sollten und gibt eine interessante Prognose über die Trends, die uns in den kommenden Jahren erwarten werden.
Diese 4 wichtigen Trends werden uns 2020 begleiten
Egal ob Schlaghose oder Minirock, manche Trends aus früheren Zeiten zählen wir heute längst zu unsere Lieblinge. Wenn wir einen Blick auf die wichtigsten Modetrends 2020 werfen, werden wir einige Looks aus anderen Jahrzehnten wiedererkennen.
Diese Mode-Klassiker sollten Sie im Schrank behalten
Einige Modetrends kommen und gehen, doch die Basics bleiben. Da Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielt, lohnt es sich in diese Evergrenns zu investieren, da man sie trendunabhängig sind und man sie immer tragen kann. Hier sind ein paar Kleidungsstücke, die jede Frau in ihrem Kleiderschrank haben sollte, um jederzeit trendy und stilvoll auszusehen:
- Schwarzes Kleid
- Blue Jeans
- Weißes Baumwoll-T-Shirt
- Beigefarbener Pullover
- Beigefarbene Pumps
- Schwarzer Blazer
- Schwarze Hose
- Cremeweiße Bluse
- Schwarze Handtasche
- Dezenter Silberschmuck
- Schwarzer Bleistiftrock
Weiße Sneaker
- Regenmantel
- Schwarzer Wollmantel
- Jeansjacke
Linda Matas Faustregel für einen Kleiderschrank voller zeitloser Lieblinge lautet: „Halten Sie es einfach und investieren Sie in natürliche Farben wie Beige, Schwarz, Weiß, Hell- und Dunkelblau, Grau, Braun oder auch Cremeweiß.”
Die Zukunft der Mode: Fokus auf Nachhaltigkeit
Was sich in anderen Industriezweigen langsam durchsetzt, bahnt sich nun auch endlich im Fashionbereich an: Nachhaltigkeit ist gefragt wie nie zuvor und auch Re- und Upcycling wird immer trendiger. „Die Menschen werden sensibler für die Herkunft ihrer Kleidung und die Nachfrage nach natürlichen Stoffen steigt”, erklärt uns die Mode-Expertin. „
Nachhaltige Mode wird in den kommenden Jahren sehr beliebt sein
, große Modemarken investieren bereits in ökologische Produktlinien. Die Menschen suchen nach hochwertiger und fairer Kleidung. Fast Fashion passt sich bereits diesen Bedürfnissen an und unterstützt auch Umweltprogramme.”
Fashion-Meilensteine: Wie wird das Erbe der 2020er Mode aussehen?
Wie schon erwähnt sind Verbraucher und Fashionistas heute mehr denn je besorgt über die Auswirkungen von Fast Fashion auf Mensch und Umwelt. Die bekennende Minimalistin Mata sieht deshalb dieses Jahrzehnt als eine Dekade des Umdenkens und des Wandels an: „Persönlich denke ich, dass mehr Menschen einen minimalistischen Stil annehmen und lieber in Qualität als in Quantität investiert werden. Die 2020er werden das Jahrzehnt nachhaltiger, ethischer und minimalistischer Mode sein.”
Linda Mata hat außerdem einen kurzen Blick in die Fashion-Kristallkugel geworfen und prophezeit, dass die skandinavischen Länder in der Mode eine Vorreiterposition einnehmen werden. Fotos von der Fashionweek aus Oslo, Kopenhagen und Stockholm haben sie dahingehend überzeugt. Deutschland und England sieht sie ebenfalls ganz weit vorn. Länder wie die Schweiz nehmen nach wie vor eine eher konservative Modeperspektive ein, genau wie einige osteuropäische Länder oder Balkanstaaten.
Was ist dein persönlicher Lieblingsmodezyklus?
Mata verrät uns: „Ich bin ein Kind der 90er, also liebe ich die 90er-Jahre-Trends. Vielleicht, weil sie mich an meine Kindheit erinnern und etwas nostalgisch machen. Ich bewundere jedoch den Glamour und den luxuriöse Stil der 20er Jahre. Ich liebe die Revolution der Frauen, die anfingen, lockere Kleidung zu tragen, die Korsetts abzulegen und die Kleiderlängen zu kürzen.” Die goldenen 20er sieht die Fashion Consultant auch als eines der wichtigsten Jahrzehnte in der Geschichte der Mode an. Denn mit aufkommender Popularität von Kino- und Filmstars wurde das Thema Mode in den Fokus gerückt. „Leute wie Edward Bernays, Freuds Neffe, begannen, wohlhabende Frauen mit luxuriöser Kleidung zu bewerben. Er war der erste, der Glamour, Ruhm, und Schönheit mit modischer Kleidung für die einfachen Leute in Verbindung brachte. Frauen begannen, Modenschauen zu besuchen und wollten wie Filmstars aussehen, indem sie die gleichen Outfits wählten.”
Fazit: Sind Modezyklen nun ein Mythos oder kommen die Trends tatsächlich immer wieder? Mit den Blick auf die 2020er ist deutlich zu erkennen, wie bereits alte Bekannte sich ihren Weg auf die Laufstege und in große Modeketten zurückerobert haben. Egal ob Mom Jeans oder Puffärmel, viele Trends sind populär und uns nicht unbekannt. Wie lange ein Trend anhält, ob er schnelllebig ist oder Ausdauer besitzt, ist unterschiedlich. Wer mit seiner Garderobe auf Nummer sicher gehen möchte, der entscheidet sich am besten für die zeitlosen Klassiker. Diese werden sicherlich auch noch in den 2030ern angesagt sein.
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